Ziele und Aufgaben von Naturparken
Naturparke haben vier grundlegende Aufgabenbereiche: Naturschutz und Landschaftspflege, Erholung und nachhaltiger Tourismus, Umweltbildung sowie nachhaltige Regionalentwicklung. Angesichts des rasanten Artensterbens und auch im Hinblick auf den Klimawandel stehen sie aktuell vor großen Herausforderungen.
Die Naturparke in Deutschland, die sich zum Verband Deutscher Naturparke e.V. (VDN) zusammengeschlossen haben, stellen sich den großen Aufgaben der Zukunft. Sie sind dazu bereit, noch mehr für die Natur und die Menschen zu leisten. Um dabei erfolgreich zu sein, brauchen sie aber auch Unterstützung. Auf dem Deutschen Naturpark-Tag 2018 in Eisenach legten sie neue Aufgaben und Ziele für die Naturpark-Entwicklung bis 2030 fest und formulierten im „Wartburger Programm“ auch ihre Forderungen an die Politik.
Aufgaben und Ziele der Naturparke bis 2030
Die Naturparke in Deutschland sind Modellregionen für nachhaltige Entwicklung. Als solche sind sie
- Biodiversitätsregionen und Rückgrat für den Erhalt vielfältiger Natur- und Kulturlandschaften.
- Nachhaltigkeitsregionen mit hoher Lebensqualität und Zukunftsperspektiven.
- Bildungsregionen für nachhaltige Entwicklung als Investition in die Zukunft.
- Erholungs-, Gesundheits- und Naturerlebnisregionen für die gesamte Gesellschaft.
Forderungen der Naturparke an die Politik
Um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern, brauchen die Naturparke Unterstützung auf Bundes- und Länderebene sowie von den Verantwortlichen auf kommunaler Ebene. Einige der Forderungen, die im „Wartburger Programm“ enthalten sind, werden im Naturpark Altmühltal bereits erfüllt. Aufgabe der Politik ist es,
- Naturparke als integrative Schutzgebiete zu stärken.
- Naturparke in Programme zur ländlichen Entwicklung zu integrieren.
- Naturparke in Bildungspläne und ‑arbeit der Länder aufzunehmen.
- Naturparke in Tourismuskonzepte einzubinden.
- qualifizierte und aktuelle Naturparkpläne zu erstellen.
- Naturparke in übergeordnete Strategien und Programme zu integrieren.
- Naturparkarbeit in den Ländern zu koordinieren.
- Ehrenamts- und Freiwilligenarbeit in Naturparken zu unterstützen, Informations- und Kommunikations-Netzwerke auszubauen sowie die Personal- und Finanzausstattung der Naturparke deutlich zu verbessern.
Naturschutz und Landschaftspflege
Naturparke sind besonders vielfältige und artenreiche Regionen. Naturschutz und Landschaftspflege gehören daher zu den Aufgaben eines Naturparks. Typisch für den Naturpark Altmühltal sind zum Beispiel die Wacholderheiden, die durch die Beweidung der Talhänge entstanden sind. Heute sorgen die Herden des „Altmühltaler Lamms“ dafür, dass dieser wertvolle Lebensraum für teils seltene Arten eine offene Weidelandschaft bleibt.
Projekte wie der Biotopverbund „Altmühlleiten“ sind Beispiele dafür, wie der Naturpark Altmühltal diese Aufgabe erfüllt. Aber auch die naturschonende Ausrichtung der Landwirtschaft trägt dazu bei, die hohe Biodiversität zu erhalten.
Erholung und nachhaltiger Tourismus
Naturparke schließen den Menschen nicht aus – im Gegenteil, sie eignen sich sogar besonders als naturnahe Erholungsräume. Aufgabe für den Naturpark ist es, Naturschutz und Tourismus in Einklang zu bringen. Das gelingt zum Beispiel durch sorgfältig geplante Rad- und Wanderwege oder ausgewiesene Bootwanderstrecken, die die landschaftlichen Schönheiten der Region erschließen, durch Aktionen und Veranstaltungen, durch Information und sanfte Besucherlenkung.
Umweltbildung
Was die Menschen kennen, das schützen sie auch. Deshalb ist Umweltbildung eine bedeutende Aufgabe der Naturparke. Der Naturpark Altmühltal vermittelt Wissen über die heimischen Tiere und Pflanzen, aber auch über Geschichte und Kultur der Region auf vielfältige und spannende Weise – zum Beispiel in den Naturpark-Informationszentren in Eichstätt und Treuchtlingen, bei Erlebnisführungen mit den geschulten Naturpark-Führern oder bei Angeboten für Schulklassen.
Nachhaltige Regionalentwicklung
Was macht die Kultur und das Lebensgefühl der Region aus? Womit identifizieren sich ihre Bewohner? Wie lässt sich dieser besondere Charakter stärken und die Lebensqualität erhöhen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die vierte Hauptaufgabe der Naturparke, die nachhaltige Regionalentwicklung. Diese Aufgabe lässt sich nur in der Zusammenarbeit mit Partnern – zum Beispiel aus Landwirtschaft, Gastronomie, Hotellerie und Handwerk – erfüllen.
Der Naturpark Altmühltal stärkt die für die Region typische Bauweise, das „Jurahaus“ und die regionale Küche.