Schambachquelle in Schamhaupten
Die Schambach entspringt an einem etwa 150 Meter langen und 35 Meter breiten Weiher, der eine kleine Insel umschließt und von mächtigen Weiden und Erlen umgeben ist. Die Karstquellen, die das Flüßchen speisen, treten am Grund des Weihers hervor. Etwa 50 Meter unterhalb des Weihers sind bei einer prächtigen Linde weitere Quellen zu sehen.
Die Altmühl hat drei Zuflüsse mit dem Namen „Schambach“: die Treuchtlinger Schambach, die Schambach bei Arnsberg und schließlich – als bedeutendste der drei – die Riedenburger Schambach, die in Schamhaupten entspringt und nach 16 Kilometern bei Riedenburg in die Altmühl mündet.
Das muntere Flüsschen mit seinen vielen Windungen, die dem Schambachtal einen besonderen Reiz geben, trieb früher zahlreiche Mühlen an und dient heute als ergiebiges Forellenwasser. Der Quellweiher selbst mit seiner Insel und den dicht bewachsenen Ufern bietet zahlreichen Tieren Unterschlupf und Nahrung. Teichhühner, die im Schilf brüten, schwimmen mit charakteristischem Kopfnicken über das Wasser. Der Graureiher, der größte heimische Reihervogel, kommt hierher zur Futtersuche, während er seinen Horst in kleinen Kolonien im Wald baut.
Die Schambach war auch Taufpate für den Ort an ihrer Quelle: Schamhaupten bedeutet nämlich „Haupt“ (= Ursprung) der Schambach. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Schamhaupten 1137, als die „edle Witwe“ Gertrud auf ihrem dortigen Gut ein Kloster für regulierte Augustinerchorherren stiftete; Schutzvögte waren die Herren von Altmannstein, Abensberg, die Wildensteiner und Hautzendorfer. Seit 1471 diente die Klosterkirche dem im Schambachtal ansässigen Geschlecht der Muggenthaler als Begräbnisstätte; zwölf Grabsteine dieser Familie aus dem 15. bis 17. Jahrhundert sind in der Kirche noch zu sehen. 1606 wurde das Kloster aufgehoben und die Gebäude abgerissen, nur die Kirche, die heute als Pfarrkirche dient, blieb stehen.